Interessanter Artikel “Die Zukunft ist silbergrau” in der taz, auf den ich durch Heldenstadt aufmerksam geworden bin – weshalb ich einfach mal zitiere:
“20 Prozent der Eltern wollen wieder zurück in die Stadt, sobald die Kinder aus dem Haus sind.” Die Taz beschäftigt sich mit dem demografischen Wandel in Deutschland: in den nächsten 50 Jahren erwarten uns eine zunehmend veraltende Gesellschaft, wachsende Altersarmut – aber auch ein Run auf Städte wie Leipzig und Jena
Wieso interessant?
Weil Leipzig (meine aktuelle Wohn- und Arbeits-Stadt) und Jena (meine Geburts- und Herz-Stadt) heute sehr junge Städte sind. Und weil wir als Eltern heute ebenso ticken.
Aktuell wohnen wir wegen der Kinder auf dem Dorf vor den Stadtgrenzen Leipzigs. Und so schön es hier draussen ist – man kann bspw. wunderbar mit den Hunden über Wald und Flur spazieren -, so sehr steht auf der anderen Seite für uns auch fest, dass wir in spätestens 20 Jahren wieder in der Stadt wohnen werden.
Bei vielen heute älter werdenden Menschen ist das sogar nicht einmal (wie bei uns) eine Herz-Entscheidung, als eine viel logischere. Die Versorgung hier auf dem Dorf ist einfach schlechter. Nur mit Glück gibt es noch einen Einkaufsladen. Nur mit viel Glück einen Friseur. Eine extreme Ausnahme sind Ärzte.
Dörfer sterben. Weil viele Faktoren zusammen führen. Weil junge Leute, wenn sie denn dann hier raus ziehen, oft auch nicht im Dorf konsumieren und verankert sind, sondern noch immer in der Stadt.
Das sind interessante Entwicklungen. Auch, weil andere Städte nicht vor so einem Run stehen. Weil Städteentwicklung nicht kopierbar ist.
Das musste Eisenhüttenstadt beispielsweise lernen. Die einstige Vorzeigestadt der DDR schrumpft unaufhaltsam. Und gehört auch nicht zu den Städten, die in Zukunft wieder wachsen werden. Eine Herausforderung. Ein spannendes Thema.