Eine Ladung Star Trek bitte

Star Trek Nemesis: All das und leider noch viel mehr wird erschreckend humorlos und völlig ironiefrei von Regisseur Stuart Baird erzählt.
Mag sein, Herr Ernst Corinth, dass Nemesis humorlos und ironiefrei ist, ihr Artikel ist es aber ebenso, auch wenn er um alles in der Welt lustig sein will. Ironie ist zwar in Star Trek Filmen ein eigentlich wichtiges Element, dafür bleibt bei Nemesis allerdings keine Zeit, bis auf die wenigen ruhigen Momente zu Beginn des Films. In Star Trek II (Drehbuch, Kritik zum Buch) habe ich ehrlich gesagt auch nicht gelacht! Und genau jener Film zählt zu John Logans Lieblingen.
Egal. Schlechte Kritiken kann man schreiben, schlechte Dummsabelei sollte man lassen.

Das hier ist hingegen lustig (wahrscheinlich weil es versucht ernsthaft zu sein): „Enterprise“ – die Vergewaltigung von „Star Trek“.
Und seien wir ehrlich: „Enterprise“ kommt doch deswegen nicht nach Deutschland, […] weil die Serie einfach nicht dem deutschen Fernsehformat entspricht, zu amerikanisch und anspruchslos […]
Dazu sage ich nix, denn es kommt noch besser: Letzten Endes scheitert die „Star Trek“-Franchise nicht nur an „Enterprise“, sondern vor allem an den Fans. Man könnte einen Vergleich mit der Weimarer Republik ziehen. Oha! Wow, jetzt geht’s ja ab! Weiter? Wo die Hitler-Diktatur nicht nur die Demokratie aber auch das ganze Volk zerstörte, erkennen die Fans immer mehr Mängel an „Enterprise“ und sehnen sich nach der guten alten „Star Trek“-Zeit zurück – doch genau wie bei der Weimarer Republik ist es auch hier zu spät. Deutschland, und seine Nazi-Vergleiche. Jetzt fehlt eigentlich nur noch, dass Rick Berman mit irgend einem Braunen verglichen wird. Aber da bremst der Autor; Gott sei Dank. Ein paar Sätze weiter unten aber eine These, die nicht weniger Sprengstoff hat: Und bleiben wir ehrlich: Erst durch „Enterprise“ gibt es diese „Star Trek“-Krise. Achso, deshalb stirbt die Next Generation-Crew mit Nemesis an den Kinokassen und Star Trek X wird wohl der erfolgloseste Star Trek Film aller Zeiten werden … Widerspricht das nicht dem Satz weiter oben? Würde man sich nach den „guten, alten Zeiten“ sehnen, müssten Fans scharenweise ins Kino rennen.
Man gönne mir bitte noch ein Schlußzitat, auch auf die Gefahr hin, dass ich nachher vor Lachen nicht einschlafen kann: Von „Enterprise“ vergewaltigt, blutet „Star Trek“ aus allen Öffnungen […]. Was „Star Trek“ jetzt braucht, ist eine ambulante Behandlung an der intimsten Stelle.. Nee, laß mal. Lieber nicht … *rofl*
Sicherlich hat Star Trek ein Problem. Aber das ist m.E. nicht auf „Enterprise“ oder ein schlechtes Drehbuch (frühe Version) von Nemesis zurückzuführen. Das lieblose, schlechte Serien Erfolg haben können zeigt Mutant X; die zweite Staffel läuft in den USA mit hervorragenden Quoten. Das eigentlich Problem: Star Trek leitet unter Ermütungserscheinungen, was nach nunmehr 15 Jahren Dauerdreh mit 4 unterschiedlichen Serien und einer nahezu unveränderten Führungsriege rund um Rick Berman nicht wirklich verwundert. (Ach, und eine wesentlich ernsthaftere und bessere Kritik gibt es bei Living Trekism zu lesen)

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2 Kommentare

  1. Star Trek leidet unter Ermüdungserscheinungen

    Dem kann ich nur zustimmen. Nach über 500 Folgen Trek ist der Zuschauer mehr als gesättigt. Warum lassen die Macher nicht mindestens fünf Jahre ohne Trek ins Land gehen?

    Dann hätten die Macher von Enterprise auch mehr Interesse „wie das alles begann“ gefunden. Obwohl: Eine erfolgreiche neue Star Trek-Serie müsste meiner Meinung nach mindestens im Jahr 4000 spielen und könnte dann auf neuer Technologie und Gesellschaftsstruktur aufbauen.

    —–

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