TollCollect gekündigt

Na man fasst es ja kaum … Nach Monaten des Gerangels, Verzögerns und Vertröstens hat Stolpi sich ein Herz gefasst und Toll Collect gekündigt. Endlich. Das kostet jetzt sicherlich noch ein paar Milliönchen, wird aber insgesamt sicherlich billiger als Telekom, DaimlerChrysler und Co. noch zwei Jahre an der Technik feilen zu lassen. Vielleicht hätte man weniger an der hübschen Website und mehr an einer funktionierenden Technik schrauben sollen …
Ich für meinen Teil hab ja sowieso nicht verstanden, warum man nicht einfach einen der ausländischen Anbieter mit Erfahrungen sondern ein Greenhorn aus deutschen Firmen genommen hat. Wohl eine Mischung aus falschem Nationalverständnis und Lobbyarbeit.

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10 Kommentare

  1. Wenn man bedenkt, wie viele Miliarden da wieder in den Sand gesetzt wurden, die man vielleicht in sinnigere Resourcen gesteckt hätte. In meiner Firma heißen Menschen »Human Resources«, davon soll es ja ein paar auf Deutschlands Straßen geben, die man mit dem Geld hätte toll collecten und ihnen Arbeit geben können.
    Echt, ich hab so nen Hals!
    —–

  2. Ja das in den Sand gesetzte Geld ist ja irgendwohin geflossen. Irgendjemand hat jetzt mehr Geld als vorher und ist evtl. auch recht zufrieden damit. Wer das jetzt ist weiss man nicht, ist aber auch unwichtig, hauptsache jemand!

  3. Es ist imo viel einfacher: Die Ausländer hatten Microwellensysteme. Deutschland wollte aber ein hippes GPS-gestütztes System. Und Toll Collect hat Unrealistisches versprochen, es wussten alle, aber Toll Collect brauchte keine Angst zu haben, denn sie müssen kaum Strafe zahlen. Und es hätte ja klappen könnnen. Gott sei Dank. Jetzt muss nur noch der schweizer Verkehrsminister abgesetzt werden und mein Glauben an die Politik kehrt von den Toten ins Koma zurück.

  4. das man in deutschland kein mikrowellensystem wollte, hat mit der EU zu tun. die will nämlich in den nächsten jahren das mautsystem vereinheitlichen und dafür soll eben _kein_ mikrowellensystem genommen werden.
    hätte man jetzt trotzdem eins genommen, müsste man in wenigen jahren wieder komplett umrüsten. da hätte sich dann auch jeder gefragt, warum hat man nicht gleich ein system mit zukunft genommen?
    und so hat man halt gehofft, das das deutsche system künftig eu-weit in den einsatz kommen könnte.
    hat weniger was damit zu tun, das man besonders hipp oder cool sein wollte.

  5. Dann aber hätte es vielleicht ein Realist sein sollen, der den Zeitplan abgibt … Insgesamt kann man über das Vorgehen was Planung, Realisierung und Rumgesabbel angeht doch nur dne Kopf schütteln. In der freien Wirtschaft hätte der Kunde dem Auftragnehmer schon lang Goodbye gesagt – auch wenn mir durchaus bewusst ist, welche (Un-)Summen da jetzt wieder mal in den Sand gesetzt wurden … Aber „wir ham’s ja“

  6. bei toll collect wird man von anfang an gewusst haben, das der zeitplan nicht zu halten ist. aber ist das nicht immer so bei aufträgen der öffentlichen hand? wer ehrlich zeitpläne und kosten vorgibt, fliegt raus, wer am besten lügt, der bekommt den auftrag. hier sollte man mal dringend eine haftung gegenüber dem auftragsgeber einführen.

  7. Hip und cool oder nicht?

    ‚Die Meinung der EU‘ bzgl. der Maut-Technologie wird schließlich nicht unmaßgeblich vom Willen des zentral gelegenen und bevölkerungsreichsten EU-Landes bestimmt.

    Ob ‚die EU‘ sich überhaupt noch für ein einheitliches GPS-System entscheiden kann, nach dieser ‚HighTec-Machbarkeitsstudie‘?

    Und ob ein EU-weites System als zukunftsträchtig bezeichnet werden kann, solange die USA es nach Belieben ein- und ausschalten können (zB weil sie irgendwo mal wieder einen Krieg führen), ist auch noch eine Frage. Hier sollte man den 2. Schritt nicht vor dem 1. tun.

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