Selbst auferlegte Schreibepflicht.

Vor drei Wochen nahm ich mir vor, wieder jeden Tag etwas in dieses Blog zu schreiben. Gedanken, Infos, Links. Jeden Tag mindestens ein Beitrag, war mein Auftrag an mich selbst.
Und erstaunlicherweise halte ich es durch.
Also wird es Zeit, das nächste Ziel anzugehen.

Ich bin seit Ende 2000 Blogger, seit 2005 selbständig und eigentlich dauernd am Schreiben. Ich schreibe Blogs, ich schreibe Mails und als Community-Betreuer schreibe ich jede Menge Antworten, Kommentare, …

Was dabei in den letzten Monaten ein wenig unter die Räder gekommen ist: "mein" Schreiben. Also das Schreiben, dass man für sich tut. Mehr oder weniger.

Das soll sich ändern.
Und deshalb habe ich den Vorsatz gefasst, jeden Tag mindestens 1.000 Wörter schreiben zu wollen. Am Stück.

Das ist deshalb eine Herausforderung, weil es eine Abwendung von meinem normalen Arbeiten ist. Wenn ich einen Text schreibe, versuche ich ihn tatsächlich bereits strukturiert herunter zu schreiben, um im Nachhinein noch möglichst wenig Arbeit mit ihm zu haben.
Für das 1.000 Wort-Ziel jedoch muss ich mich davon verabschieden. 1.000 Wörter am Tag sind eigentlich nicht viel, aber die Herausforderung ist, nicht auf Perfektion zu achten, sondern die 1.000 Wörter als Ziel zu nehmen und "einfach runterzuschreiben".
Ich habe in den letzten Monaten bemerkt, dass die Schreib-Lethargie, in die ich verfallen bin, allein meine Schuld ist. Weil ich mit jedem Anfang eines Textes am Ende auch einen perfekten Text stehen haben mag. Doch das hintert zuweilen am Gedankenfluss. Es behindert.

Also, über Bord mit dieser Behinderung.

Für mein Blog zum Beispiel war die Behinderung, vor meinem Entschluss wieder mehr zu bloggen, der "kennen doch eh alle schon"-Gedanke. Ich lebe in einer kleinen Filterblase und bin über gewisse Themen schon so oft gestolpert, dass es mich teilweise überrascht, wenn die Themen drei Wochen später plötzlich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis ausserhalb dieser Blase auftauchen. Also entschloss ich mich: auch, wenn ich ein paar mal über ein Thema stolpere, trotzdem darüber zu bloggen. Im schlimmsten Fall interessiert es keinen – und das ist dann trotzdem egal, denn ich blogge (wieder) für mich.

Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass mein Schreiben – für meine drei Blogs; also dieses hier, medienrauschen und autokarma – wieder weniger kopf- und mehr fingergesteuert sein sollte.
Das ist nicht leicht, wenn man einmal den Gedanken hat, dass Nichts, was man schreibt, gut genug ist. Aber genau dieser Gedanke macht kaputt. Also kipp ihn über Bord. Und wenn du ihn nicht über Bord kippen kannst, versuche dich zu zwingen, ihn zu umgehen.

Also. Ab dafür.
Mein Ziel sind jeden Tag 1.000 Wörter. Dabei ist weniger der Zusammenhang, die hohe Kunst oder das Thema entscheidend – auch nicht, ob die 1.000 Wörter täglich an die Öffentlichkeit finden oder nicht. Viel entscheidender ist der "Zwang", es zu tun. Aus diesem Zwang soll eine Befreiung erwachsen. Eine Befreiung von meinem selbst auferlegten "Ein Text muss gut sein"-Zwang. Es soll mir helfen, überhaupt wieder zu tippen.
Für dieses Blog hier hat das in den letzten drei Wochen bereits perfekt funktioniert. Wieso für meinen Kopf jetzt nicht auch.

Heute, an Tag 1, hat es bereits wunderbar funktioniert.
Ich habe heute Nacht 1.235 Wörter geschrieben, die ich bisher noch nicht kontrolliert habe. Und heute Vormittag habe ich mich noch einmal gezwungen – heraus gekommen sind 1.030 Wörter eines seit 10 Tagen vor mir her geschobenen Themas. Das könnt ihr jetzt gar online lesen: Hautnah: das Opel Monza Concept 2013

Passend übrigens – zum Thema Schreibblockade, und ich habe die Beiträge aktuell noch nicht gelesen: Blogparade zum Thema Schreibblockade

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