Der Ewige Krieg – Bewegendes wird bewegt.

Ich war 16 Jahre alt, als ich „Der Ewige Krieg“ von Joe Haldeman zum ersten Mal las. Und 33, als ich es noch einmal tat.
Die Science Fiction Geschichte ist ein in eine fantastische Geschichte verpackter Appell gegen den Krieg. Es ist ein bewegendes Buch. Entstanden im Schatten des Vietnamkrieges, in dem Haldeman selbst gedient hat, zeigt es die Sinnlosigkeit des Krieges auf. Dabei gipfelt es in einem absurd-tragischen Ende für die Gründe eines Krieges, der die Menschheit über Jahrhunderte in seinen Sog zieht.

Jetzt soll der Roman verfilmt werden.
Und in der Hauptrolle soll – ausgerechnet – Channing Tatum die Hauptfigur William Mandella spielen. Schade. Denn so sehr ich die Action-Qualität von Tatum mag, er ist eine Fehlbesetzung. „Der Ewige Krieg“ berichtet von einem normalen Mann, der in einem Krieg landet, den er nicht versteht, den er nicht will. Er zerbricht an ihm, findet Halt, fügt sich und wächst. Und Tatum ist nicht unbedingt die Art von Schauspieler, denen ich eine so vielschichtige Person zutraue. Sorry, Channing.
Aber die Rolle mit ihm zu besetzen gibt eine Marschrichtung vor, die Warner Bros. und Sony hier gehen wollen. Die Konzentration auf die im Buch wenigen Kämpfe … Mandella leistet in seinen 881 Jahren Dienstzeit (die sich vor allem durch den Effekt der Zeitdilatation ergeben) gerade einmal eine Hand voll von Kriegseinsätzen, sie sind im Roman ein Mittel, nicht sein Hauptbestandteil.

Die erste Idee zur Verfilmung von „The Forever War“ kam schon in den 1970er Jahren auf – kurz nach der Veröffentlichung des Buches. Spruchreif wurde es jedoch erst 2008, als sich Ridley Scott an dem Stoff probieren wollte und den Roman an David Peoples (Blade Runner), Matthew Michael Carnahan (World War Z) und Dante Harper gab um ein Drehbuch draus zu machen. Alle scheiterten, weshalb Scott aufgab.
Nun sollen es Jon Spaihts (Prometheus, Doctor Strange) als Drehbuch-Autor und Roy Lee (The Lego Movie) als Produzent gemeinsam mit Tantum also wahr machen. Wir haben in den letzten Jahren ja gelernt: Wenn ein Film so lange braucht, dann wird er gut. Nicht. Leider.

Aber vielleicht überraschen uns die Macher ja auch. Hoffentlich.

Bild: Gage Skidmore, flickr CC Lizenz

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