Vakuum

Manchmal wünsche ich mir ein Gerät, das Teilen der deutschen Weblogwelt die Luft entzieht und das dumme Rumgesabbel in ein Vakuum verbannt wo es niemand mehr schreien hört. An Tagen wie gestern und heute möchte man den Feed Dämon lieber nicht aufmachen … oder per Filter alles entfernen, was mit dem Thema zu tun hat.
Warum gibt es bei derlei Dingen eigentlich immer so ein Aufstand in gewissen Teilen der Blogosphäre?!
Aber auf der anderen Seite ist das auch das schöne an der Weblogwelt: Erinnert mich irgendwie immer an meine alten Kindergarten-Tage (und da schliesse ich mich hier explizit mit ein, wenn es um kindliches Verhalten geht …)
Darüber hinaus weiß der werte Leser sicherlich wen er bei den blogawards zu nominieren hat, oder?!… um es vorweg zu nehmen:
Ja, ich bin auch kein Fan bestimmter Dinge und bestimmter Konstellationen. Soll heissen: Ich bin nicht begeistert dass die blogawards von blogg.de bestritten werden. Ich bin eigentlich nicht mal begeistert, dass die awards überhaupt stattfinden.
Aber wenn es jetzt schonmal da ist, dann zucke ich mit den Schultern und wünsch uns viel Spaß. Was solls?!

Hät es blogg.de nicht getan, wäre vielleicht jemand auf die Idee gekommen den ich nicht leiden kann …

Das die blogawards kommen, war klar. Also: Macht euch einen Spaß draus. Schenkt euch Nominierungen und Stimmen. Noch nie war Weihnachten so billig.

12 Kommentare

  1. mal ne blöde Frage: wer hindert wen ihm Netz, das zu tun, was er mag? Niemand, solange es rechtlich ok ist. Wer sorgt dafür, daß das, was die anderen tun, auf Interesse stößt? Ein jeder selbst. Also wo liegt das Problem?

  2. Ich finde es nur witzig, dass man sich Awards für etwas verleiht, wofür es ja anscheinend ob der vielen Diskussionen, Definitionen und Erklärungen gar keinen festen Begriff gibt. Ansonsten ist es mit den Blogawards wie mit den Webawards oder Fernsehpreisen – die Hauptakteure oder böser ‚der Mainstream'(?) vergeben sich gegenseitig Preise.
    Ich möchte nicht wissen, wie viele Narzissten sich selbst (doppelt) dort eintragen, aber gut, wem’s Spass macht…

  3. „Und irgendwann ham sie das Licht gesehn, es hatte 60 Watt“ (Schön sein, Die Toten Hosen), dudelt gerade im Hintergrund. Passt irgendwie zu Preisen, die sich die Branche selbst verleiht, um sich damit selbst auf die Schulter zu klopfen (Oscar, Cannes-Rolle etc.).
    Aber Robert hat ganz Recht: parce que pas? Man kann das Thema auch einfach links liegen lassen (und jetzt hab‘ ich mich doch noch geäußert, merde).

    Hm, aber gerade eben übertreibt es einer wirklich.

  4. Hm. Ich haette dann gerne auch noch einen Filter auf „heise“ und auf „telepolis“. Oder sowas wie Message-IDs, mit denen sich derartige Dupes ausfiltern lassen….

    Naja, man wird ja noch traeumen duerfen…

    Achja, hat jemand Nemo gefunden? Na gut… ich bin ja schon ruhig… 😉
    —–

  5. „Irgendwie arm, was da passiert.“
    Arm, aber absehbar – leider. Erinnert mich irgendwie an die Grabenkämpfe in der Welt der „normalen“ Webawards und -indices.
    Vielleicht hätten sich die Juroren dort mal umsehen sollen, den Gestank der vor sich hinrottenden HP-Leichen atmen, die wegen teilweise absolut lächerlichen Streitigkeiten aufgegeben wurden, die fahlen Geister einstiger Glanzstücke im Webarchiv bewundern, deren Domains vor Jahren gelöscht wurden – vielleicht hätten sie es sich dann noch einmal überlegt, solch ein Projekt auf die Beine zu stellen.

    Die Idee an sich mag ja nett sein – die Folgen jedoch waren von Anfang an vorauszusehen.

  6. Naja, ganz so dramatisch sind die Wirkungen sicherlich nicht. Ich denke Blogger sind gestandene Menschen und lassen sich nicht von derlei „Streiterein“ zum aufhören bewegen.
    So weit sind wir denke ich nicht … Derlei „Konflikte“ gibt es alle 6 Monate in der (deutschen) Blogosphäre – das gehört dazu 😉

  7. In dem Fall hätte ich als Veranstalter zuerst an das Gute gedacht. 😉

    Diese Grabenkämpfe habe ich gar mitbekommen, weil ich seit um die Mitte 97 gar nicht mehr auf Awards achte, da das Interesse mit der Inflation nachhaltig nachliess.

  8. An und für sich finde ich die Idee eines Awards nicht schlecht. Allerdings hat das ganze einen bitteren Beigeschmack. Neben Spammern und Selbstvoter gewinnen doch warscheinlich eh die „topblogs“ wie der Reiter, M.Roell & Co. Aber ich lasse mich auch gerne eines besseren belehren.

  9. Larry Wall hat mal treffendes gesagt: The social dynamics of the net are a direct consequence of the fact that nobody has yet developed a Remote Strangulation Protocol

  10. „Ich denke Blogger sind gestandene Menschen und lassen sich nicht von derlei ‚Streiterein‘ zum aufhören bewegen.“
    Ähm – ja. Als ich von „HP-Leichen“ sprach, meinte ich auch nicht irgendwelche Lycos- / Arcor- / Baukasten-Seiten. Im Gegenteil, die betroffenen Personen hatten monatelange Arbeit in ihre Werke gesteckt.
    Während der Höhepunkte der Auseinandersetzungen kam es dann zu einem – verhältnismäßig gesehen – exzessiven „Massensterben“.
    Ich denke mal, das Stichwort ist hier nicht „gestanden“, sondern „Mensch“.
    Wann immer eine „Auszeichnung“ vergeben wird – materiell oder immateriell – stößt sich jemand an a) der Jury, b) dem Wahlverfahren (so denn vorhanden) und c) den Nominees / Preisträgern.
    Wozu das alles? Für einen „lil‘ shiney button“, den man sich dann auf die Seite pappen kann. Irgendwie stimmen da die Verhältnisse nicht. 😉

  11. Ralph, die „Grabenkämpfe“ dürften irgendwann gegen ’99/2000 angefangen haben und indirekt aus der von dir angesprochenen „Inflation“ herrühren – die ja mitverantwortlich war für die Gründung der Indices.
    Ursprünglich zum Zwecke einer erhöhten Kompetenz hinsichtlich des Bewertungsverfahrens geschaffen, wurde ihnen eben diese Kompetenz abgesprochen – wie es ansatzweise bei diversen Kommentaren zu den Juroren der Blogawards zu beobachten ist.

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