Aufwertung von Moslems

In der Debatte um die Integration der Moslems in Deutschland hat der Grünen-Politiker Ströbele vorgeschlagen, einen islamischen Feiertag einzuführen. Damit solle eine gesellschaftliche Aufwertung der rund drei Millionen Moslems erreicht werden. Für den islamischen Feiertag könne ein christlicher gestrichen werden.

Soll ich das jetzt echt kommentieren, ohne in eine braunen Sack geworfen zu werden?
Nein, jeder nach seinem Geschmack, aber wir debattieren ernsthaft über die Streichung unseres Nationalfeiertages und ein paar Tage später kommt Herr Ströbele – den ich für seine uneingeschüchterte Klappe sehr bewundere und respektiere – und „verlangt“ einen islamischen Feiertag in einem christlich geprägten Land.
Nein, Religionskriege sind das Dümmste auf Erden, Glaubens- und Redefreiheit das höchste Gut eines Menschen … Aber kommt. Das sagt meines Erachtens sehr viel über unser Nationalgefühl aus. Führen wir dann auch jüdische, Hindu-Feiertage und als nächstes schwedische, franzsösische und amerikanische Feiertage ein und schaffen unsere Feiertage dafür ab? Nur damit Andere „gesellschaftlich aufgewertet“ werden? Sollten wir nicht erst einmal das Deutschlandbild der Deutschen selbst aufwerten?

Nochmal: Ich respektiere und akzeptiere jede Relegion und Ausländer hierzulande. Wir sind ein freies, demokratisches Land und genauso sollten wir uns verhalten. Rechtspopulismus ist Dreck. Aber meines Erachtens sollten wir uns ersteinmal dem Bild widmen, dass wir selbst von Deutschland haben. Einem Bild auf dem man mit der Äußerung der Wort „stolz“ und „Deutscher“ in einem Satz gleich als Nazi verschrien ist. Ein Bild auf dem jeder aussieht wie Angela Merkel weil er die Mundwinkel so weit unten trägt, weil es ihm soooo schlecht geht …

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8 Kommentare

  1. > Führen wir dann auch jüdische, Hindu-Feiertage und als nächstes schwedische, franzsösische und amerikanische Feiertage ein und schaffen unsere Feiertage dafür ab?

    Das wäre sicherlich nur eine Überlegung wert, wenn in Deutschland genauso viele Juden, Hindus, Schweden, Franzosen oder Amerikaner leben würden, wie Moslems. Die Ersetzung eines kath./ev. kirchlichen Feiertags durch einen moslimisch kirchlichen Feiertag hätte aber auch gar nichts mit Nationalismus zu tun, also nicht mit Franzosen, Schweden oder Amerikanern also auch nicht mit Deutschen. Eher mit Katholen, Evangelen und Muslimen. Also auch kein Grund die alte Leier vom „man darf in diesem Land nicht mal sagen, dass man stolz ist“ rauszuholen, denn diese Parole ist vor allem deswegen so verachtet, weil sie immer im falschen Moment, an völlig unpassender Stelle rezitiert wird, und zumeist sowieso nur noch als Beschwerde, man dürfe sie nicht benutzen.

    Der Vorschlag hat sicherlich keine Chance in Deutschland, aber ist allemal besser als die diffuse Panikmache, die in den letzten Tagen wg. der Vorfälle in den Niederlanden verbreitet wird.

  2. Hallo Thomas,

    du implizierst in deinem Beitrag, dass islamisch und deutsch sich antagonistisch gegenüber stehen. Ich finde es lohnt sich über diese Annahme mal im Detail nachzudenken.
    Richtig ist zwar, dass historisch gesehen der Islam (de facto) keine Rolle in Deutschland gespielt hat, aber richtig ist auch, dass es einige Millionen Deutsche gibt (bzw. geben wird), deren Eltern in den letzten Jahrzenten nach Deutschland eingewandert sind und die Deutschland für die Zukunft mitprägen und mitgestalten werden.
    Und das sind Deutsche, die sich genauso zu ihrem Land bekennen (möchten) wie du.

    Ansonsten stimme ich mit Nico überein:
    >Der Vorschlag hat sicherlich keine
    >Chance in Deutschland, aber ist allemal
    >besser als die diffuse Panikmache, die
    >in den letzten Tagen wg. der Vorfälle in
    >den Niederlanden verbreitet wird.

    Gruß

    Sencer

  3. Ich denke auch, dass Moslems ja neben den Christen die stärkste Fraktion hier sein dürften. Wenn die einen Feiertag bekommen stört mich das deutlich weniger als wenn mich die Christen jeden Sonntag mit ihrem Deutschlandweiten Glockgenläut wecken 😉

  4. Zur „gesellschaftlichen Aufwertung“ einer Bevölkerungsgruppe anderer Religionszugehörigkeit, sagt der Herr Ströbele…. aha. Das alleine klingt schon verdammt dämlich. Schon deshalb, weil es einen Umstand institutionell zementieren würde, der sowieso unausweichlich gesellschafts-faktisch gegeben ist: die nicht vorhandene und wahrscheinlich auch nicht mögliche Integration verschiedener religiös gegründeter und motivierter Lebensformen.

    Ich halte echte „multikulturelle/religiöse Gesellschaft“ für eine schöne Illusion, die nicht durch die „Weggabe“ eines christlichen zugunsten eines islamischen Feiertages angenähert werden könnte. Es würde vielmehr Folgendes geschehen:

    Den einen (gläubigen Christen, die „ihren“ Feiertag wirklich als solchen feiern) würde ein Feiertag weggenommen – und den anderen (gläubigen Moslems, die usw…) würde ein Feiertag verschafft. Und? GENAU DAZWISCHEN ist die Kluft, die mit einer solchen Maßnahme nicht zu überbrücken ist.

    Was multi-kulturell bzw. multi-religiös erfahrungsgemäß ganz grundsätzlich verhindert, ist eben nicht das (erhoffte) „multi“, sondern das (faktische) „kulturell“ bzw. „religiös“.

  5. boris,

    integration heisst doch heute wie gestern meist assimilation. und die wird natürlich durch islamische feiertage nicht gefördert. und das ist gut so. dieses land braucht nicht noch mehr gleichmacherei.

    thomas,

    hatte ich zu spät gemerkt. sorry!

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