Juchhu! Das Eszett wird erwachsen!

Ist das nicht toll? Das ß bekommt nach 120 Jahren endlich eine Versalversion. Ein großes Eszett!
Das gibt was zum feiern, bedeutet die – nun erfolgreiche – Anstrengung des Deutschen Institut für Normung doch, das wir unser ß nicht verlieren, sondern weiter pflegen. Endlich kein Stiefkind mehr 😉

… waren die Schweden nicht gerade dabei ihre Umlaute auszudünnen/zu verbannen? Ha! Ihr Weicheier! 😉

6 Kommentare

  1. Ich finde das groß-ß grauslig… Was soll denn der Unterschied zwischen MASS und MASS sein? Bei den bei Architekten ach so beliebten „ALLE MASSE IN CM“ ergibt sich die Bedeutung ja aus dem Zusammenhang. Aber selbst die Architekten müssen ihre Pläne heute ja nicht mehr umständlich mit der Schablone beschriften und sollten auch über Kleinbuchstaben verfügen können. Großbuchstaben werden ja eigentlich nur am Wortanfang verwendet, und da gibt es nun mal kein ß, deshalb finde ich den neuen Buchstaben auch recht überflüssig. Wenn die BUßGELDSTELLE heutzutage nicht Bußgeldstelle schreiben kann, dann weiss ich auch nicht. Auch mit „ss“ würden die Beispiele übrigens noch wunderbar funktionieren. Von mir aus kann man das ß abschaffen, das Lang-s hat man ja auch längst aus dem „Setzkasten“ verbannt…

  2. Das sehen halt nicht Alle so. Ich kann es durchaus nachvollziehen … Und wenn Du MASS und MASS schreibst hast Du schon ein Problem zu wissen was das nun für eines ist …

    In der DDR übrigens war man fortschrittlicher: Dort gab es (wenn auch nur für einige Zeit) bereits ein großes ß 😉

  3. Mir gefällt an der Sache nicht, daß es nun mal _kein_ versales „ß“ gibt. Punkt. Da kann keine ISO-Arbeitsgruppe daherkommen und das in einen Zeichensatz hineinzaubern. Wenn überhaupt, wäre das der zweite vor dem ersten Schritt.

    „ſ“ – mal davon abgesehen, daß es in Fraktur prima aussieht – hat im Gegensatz zum „ß“ sprachlich aber keine Bedeutung. Würde man „ß“ generell „ss“ schreiben, müßte auch „Fuss“ kurz gesprochen werden.

    BTX-Terminals sind ausgestorben und durchgängige Großschreibung gilt im Netz als Schreien. Es dürfte wohl auch kein Akronym mit enthaltenem „ß“ geben. 😉

    Wenn es denn unbedingt sein muß, kann man „ß“ immer noch mit „sz“ ausschreiben. Das ist schon zu gespaltenen deutschen Zeiten auf beiden Seiten möglich gewesen.

    Was Versalien an sich angeht, meinetwegen könnte man es durchaus wie im Englischen halten. Eigennamen (und Abk.) groß und fertig…und ganz ohne Großbuchstaben sind wir schließlich auch schon in Microdot und Crosspoint ausgekommen, grin.

  4. Naja, es gibt auch ein Leben jenseits des Netzes, wo durchgehende Großschreibung nicht als Schreien gilt (schau Dir mal Behördenbriefe an).

    Ansonsten hat die Groß-/Kleinschreibung ja nichts mit dem neuen „sz“ zu tun, es geht ja eigentlich nur um die „Vervollständigung“ unseres Alphabet. Und dagegen kann man nun absolut nichts sagen. Das hat dann nicht unbedingt etwas mit Grammatik zu tun (abgesehen davon habe ich den Eindruck nimmt man das im Englischsprachigen Raum mit dem Klein- und Großschreiben auch nicht mehr so genau und macht das Sinnstiftend statt nach Lehrbuch).

  5. Da „ß“ nie am Wortanfang steht, ist das deutsche Alphabet ohne eine Versalform vollständig. 8)

    Der Familienname meiner Schwester endet auf „ß“. Der Vokal davor wird jedoch kurz gesprochen, so daß es zumindest sprachlich nicht falsch ist, wenn sie oft mit „ss“ ausschreibt.

    Daß Amerikaner reden und schreiben, wie’s ihnen gerade einfällt, Hauptsache, es klingt und sieht cool aus, wissen wir ja.

Schreibe einen Kommentar zu axt Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert